p
r e s s e t e x t
Barbara
Doser
see
you - see me
18.02.
- 24.03.2000
Eröffnung:
Donnerstag,
17.02.2000, 19:00 Uhr
Ausstellungsgespräch:
Barbara
Doser und Birgit Flos,
Lehrbeauftragte
für Filmgeschichte in Wien und Salzburg, freie Autorin
Montag,
13.03.2000
Barbara
Doser, geb. 1961, Medienkünstlerin, lebt und arbeitet in Wien
Videos,
Medienperformances und -installationen, Beteiligung an internationale Medien/Kommunikationsprojekten
http://www.sunpendulum.at/barbaradoser.html
In
der Ausstellung see you - see me werden serielle Arbeiten in Acryl
und deren Ursprung – Videofeedbacks – im Raum inszeniert und installiert.
Die
zweifärbigen Acrylbilder protokollieren die durch die Verkabelung
von Monitor und willkürlich bewegter Kamera erzielten schwarz-weissen
Videorückkoppelungen. So entstehen Folgen unendlich vieler, nicht
wiederholbarer Einzelbilder.
Dieses
Spiel mit Formen in Bewegung, Wahrnehmungsinhalten und Farben nennt Barbara
Doser Inszenierungen:
Die
sich mit sehr hoher Geschwindigkeit entwickelnden, verändernden und
rotierenden Lichtformen der
Videofeedbacks
faszinieren, ohne Wahrnehmungsinhalte zu thematisieren.
Was
dem Betrachter durch die Trägheit des menschlichen Auges im Wesentlichen
verborgen bleibt, zeigen gemalte Video Standbilder in Form einzeln festgehaltener
Momente aus den Bewegungsabläufen.
  
Die
aus zwei Videomonitoren und 60 Bildern bestehende Installation "Integration"
thematisiert kontinuierliche Integrationsvorgänge auch inhaltlich.
Auf
einem Videomonitor werden abstrahierte Integrationsprozesse hör- und
sichtbar, die formal nach einem Muster ablaufen: eine rotierende Form,
die sich rhytmisch vergrößert und in einen Kreis einbindet.
Nur die Geschwindigkeit der Bewegungsabläufe und der Sound unterscheiden
sie voneinander, was den Gedanken an Emotionen von Individuen nahelegt.
Auf
dem zweiten Monitor sind die mit Videokamera festgehaltenen Vernissagenbesucher
schemenhaft zu sehen: analog zu den abstrakten Formen am anderen Monitor
durchläuft jeder von uns (auch in einer Situation wie dieser), bewusst
und unbewusst, kontinuierlich Integrationsprozesse.
60
Bilder (Einzelbilder aus den Videos) zeugen davon und spielen auf den ambivalenten
Begriff der Vielheit an, da sich in diesem Zusammenhang die Frage nach
damit einhergehender menschlicher Degeneration bzw. nach tatsächlicher
Individualität stellt.
So
verweist die atypische Verwendung videotechnischer Geräte und die
daraus resultierende faszinierende Bildfülle der Arbeiten nicht nur
auf die grundsätzliche Beschäftigung Barbara Dosers mit radikalen
Veränderungen von Wahrnehmungsinhalten, Sichtweisen und Kontextverschiebungen
in formaler Hinsicht, sondern in extrem abstrahierter Form auch auf soziale
Prozesse des menschlichen Alltags.
     
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