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T19 - Galerie für zeitgenössische Kunst  A-1010 Wien  Tuchlauben 19/7 T 01/532 27 28  F 01/532 28 54
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p r e s s e t e x t
Barbara Doser
see you - see me
18.02. - 24.03.2000

Eröffnung:
Donnerstag, 17.02.2000, 19:00 Uhr

Ausstellungsgespräch:
Barbara Doser und Birgit Flos,
Lehrbeauftragte für Filmgeschichte in Wien und Salzburg, freie Autorin
Montag, 13.03.2000
 

Barbara Doser, geb. 1961, Medienkünstlerin, lebt und arbeitet in Wien 
Videos, Medienperformances und -installationen, Beteiligung an internationale Medien/Kommunikationsprojekten 
http://www.sunpendulum.at/barbaradoser.html
 

In der Ausstellung see you - see me werden serielle Arbeiten in Acryl und deren Ursprung – Videofeedbacks – im Raum inszeniert und installiert.
Die zweifärbigen Acrylbilder protokollieren die durch die Verkabelung von Monitor und willkürlich bewegter Kamera erzielten schwarz-weissen Videorückkoppelungen. So entstehen Folgen unendlich vieler, nicht wiederholbarer Einzelbilder. 

Dieses Spiel mit Formen in Bewegung, Wahrnehmungsinhalten und Farben nennt Barbara Doser Inszenierungen:
 
Die sich mit sehr hoher Geschwindigkeit entwickelnden, verändernden und rotierenden Lichtformen der
Videofeedbacks faszinieren, ohne Wahrnehmungsinhalte zu thematisieren. 
Was dem Betrachter durch die Trägheit des menschlichen Auges im Wesentlichen verborgen bleibt, zeigen gemalte Video Standbilder in Form einzeln festgehaltener Momente aus den Bewegungsabläufen.


 

Die aus zwei Videomonitoren und 60 Bildern bestehende Installation "Integration" thematisiert kontinuierliche Integrationsvorgänge auch inhaltlich.

Auf einem Videomonitor werden abstrahierte Integrationsprozesse hör- und sichtbar, die formal nach einem Muster ablaufen: eine rotierende Form, die sich rhytmisch vergrößert und in einen Kreis einbindet. Nur die Geschwindigkeit der Bewegungsabläufe und der Sound unterscheiden sie voneinander, was den Gedanken an Emotionen von Individuen nahelegt.
Auf dem zweiten Monitor sind die mit Videokamera festgehaltenen Vernissagenbesucher schemenhaft zu sehen: analog zu den abstrakten Formen am anderen Monitor durchläuft jeder von uns (auch in einer Situation wie dieser), bewusst und unbewusst, kontinuierlich Integrationsprozesse.
60 Bilder (Einzelbilder aus den Videos) zeugen davon und spielen auf den ambivalenten Begriff der Vielheit an, da sich in diesem Zusammenhang die Frage nach damit einhergehender menschlicher Degeneration bzw. nach tatsächlicher Individualität stellt.
So verweist die atypische Verwendung videotechnischer Geräte und die daraus resultierende faszinierende Bildfülle der Arbeiten nicht nur auf die grundsätzliche Beschäftigung Barbara Dosers mit radikalen Veränderungen von Wahrnehmungsinhalten, Sichtweisen und Kontextverschiebungen in formaler Hinsicht, sondern in extrem abstrahierter Form auch auf soziale Prozesse des menschlichen Alltags.